Am Sonntag, den 18.April wurde gemeinsam von datscha und Concordia Nowawes mit einem ganztägigen Fest die Sommersaison auf den umliegenden Wiesen und auf dem Bolzplatz eröffnet.
Gegen Mittag füllte sich der selbst angelegte Fußballplatz schlagartig, denn neben dem sonnigen Wetter versprach auch das erste offizielle Spiel der Mini-Kicker gegen eine Auswahl einer Babelsberger Grundschule eine gute Portion Heiterkeit. So bildeten zahlreiche zuschauende Eltern und Freund_innen des Vereins eine ordentliche Kulisse. Am Nachmittag gab es dann zahlreiche weitere Spiele, bei denen alle mitmachen konnten, die Lust auf Fußball hatten. In einem Schreiben des Vereins heißt es, dass eine alljährliche Bolzplatzeröffnung solange stattfinden wird, bis es eine Heimstätte für den Kinder- und Jugendfußballverein gibt. Eines der Hauptanliegen des Frühlingsfestes neben dem Spaß war das Informieren über die missliche Sportplatzsituation in Potsdam. Hierfür gab es eine ausführliche Wandzeitung, die neben der Vereinshistorie und Zeitungsartikeln Anfragen an den Oberbürgermeister zur Sportplatzsituation abbildete.
Gegen frühen Nachmittag wurde außerdem mit einer ordentlichen Partie Boule die neu angelegte Boulebahn neben der datscha eingeweiht. Pünklich zu Kaffee und Kuchen strömten hunderte Menschen zur datscha, breiteten die Picknickdecken aus und ließen es sich bei strahlender Sonne gut gehen. Neben Spiel und Spass bot die neu gestaltete Infowand Einblicke in aktuelle Entwicklungen in Potsdam und anderen Städten. Auch das Hausprojekt und die Wagenburg in der Tornowstraße informierten über ihre schwierige vertragliche Situation. Und neben Umsonstladen, Bücher- Und Infotisch konnten auch wieder neue schicke Soli-dascha-t-shirts gedruckt werden.
Zeitgleich veranstalteten Unbekannte am gesperrten Teil des Uferwegs am Griebnitzsee ein Hürdenlauf um erneut auf die Privatisierung des vormals öffentlichen Weges aufmerksam zu machen. Wer den Lauf gewonnen hat, wissen wir leider nicht.
Erstmals wurde an diesem Tag der Grünstreifen zwischen Havel und Bolzplatz komplett in Beschlag genommen. Die große Resonanz des Festes machte nicht nur das Interesse vieler Menschen an der Selbstgestaltung öffentlicher Räume deutlich, sondern zeigt einmal mehr die Möglichkeit dies auch gemeinsam in die Tat um zu setzen. Freiräume zu schaffen außerhalb der klassischen vier Wände kann und sollte ein weiterer Schritt sein um der wachsenden Privatisierung öffentlicher Räume etwas entgegen zu setzen. Entwickeln wir also ein eigenes, selbst gestaltetes Konzept für die Plätze und Wiesen, die wir brauchen anstatt einer kommerziellen Stadtumstrukturierung weiter zu zu schauen.
Das Frühlingsfest zeigte, dass auch mit geringem organisatorischen Aufwand ein tolles Fest gemacht werden kann: Neben etwas Infrastruktur braucht es vor allem viel Herz. Einen ausführlichen Text zur eventuellen Zukunft der Wiese findet ihr hier
Die Wiesen denen, die drauf chillen (oder auch grillen oder auch Drachensteigenlassen oder auch …)